Einführung

Mit dem Begriff „Stakeholder“ wird jede Person oder Organisation bezeichnet, die ein berechtigtes Interesse an Ihrer Organisation hat. Es gibt viele Stakeholder für ein Unternehmen, darunter Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Investoren usw. Organisationen müssen diese Stakeholder managen, um ihre Ziele erreichen zu können.

Stakeholder-Management ist der Prozess der Pflege guter Beziehungen zu den Stakeholdern, die den größten Einfluss auf Ihre Ziele haben. Die richtige Art der Kommunikation mit ihnen kann entscheidend dazu beitragen, sie „an Bord“ zu halten.

Dieser Artikel bietet eine Einführung in die Identifizierung von Stakeholdern und das Stakeholder-Management

Was ist Stakeholder-Management und wie wirkt es sich auf Organisationen aus?

Stakeholder sind Personen oder Einrichtungen oder Organisationen, die ein Interesse an Ihrer Organisation haben, z. B. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten oder Investoren.

Stakeholder-Management kann dann als Prozess definiert werden, bei dem die Interessen der wichtigsten Gruppen (Stakeholder), die von den Aktivitäten eines Unternehmens betroffen sind, ermittelt und analysiert werden, um sie durch gezielte Beeinflussung für die Erreichung der Unternehmensziele zu gewinnen.

Ein Beispiel hierfür wäre, dass Ihr Unternehmen eine neue Produktionsanlage bauen lässt. Sie könnten dann Treffen mit den Mitarbeitern, den Verantwortlichen der Gemeinde und den Anwohnern abhalten, um herauszufinden, welche Probleme/Bedenken sie haben.

Wie Sie die relevanten Stakeholder Ihres Unternehmens ermitteln

Bei der Stakeholder-Analyse geht es darum, alle Interessengruppen zu ermitteln, die auf irgendeiner Ebene ein Interesse an Ihrem Unternehmen und seinen Tätigkeiten haben. Diese Analyse sollte Aufschluss darüber geben, was die einzelnen Stakeholder interessiert und antreibt.

Im Jahr 2004 führten Harrison und Freeman das Konzept des „Stakeholder Mapping“ ein, dass sie 2008 aktualisierten und das nun die folgenden Stakeholder-Gruppen umfasst:

Primäre Stakeholder

  1. Mitarbeiter
  2. Kunden
  3. Geldgeber
  4. Zulieferer
  5. Communities

Sekundäre Stakeholder

  1. Regierung
  2. Medien
  3. Verbraucherschützer
  4. Wettbewerber
  5. Besondere Interessengruppen

Stakeholder-Mapping

Um den Wert dieser Stakeholder zu maximieren, sollten Organisationen die verschiedenen Arten von Stakeholdern und ihre jeweilige Bedeutung für die Organisation erfassen. Eine Stakeholder-Map ist ein Dokument, in dem die verschiedenen Stakeholder und ihre Auswirkungen auf die Unternehmensleistung aufgeführt sind. Die Karte hilft den Managern zu verstehen, wie man am besten mit den verschiedenen Stakeholdern umgeht und welche Kompromisse sie bereit sind einzugehen.

Der erste wichtige Schritt für ein effektives Stakeholder-Management ist also die Identifizierung aller verschiedenen Arten von Stakeholdern der Organisation.

Der nächste Schritt besteht darin, die relative Bedeutung der einzelnen Stakeholder-Gruppen im Kontext des Unternehmens zu bestimmen. Dazu können Umsatzzahlen oder Marktanteile für verschiedene Märkte als Benchmarks für die Bestimmung der relativen Bedeutung herangezogen werden.

Die Identifizierung der verschiedenen Arten von Stakeholdern allein wird einer Organisation nicht helfen, wenn sie nicht über gute Beziehungen zu ihnen verfügt. Das bedeutet, dass Organisationen versuchen sollten, so viele Informationen wie möglich über jede Stakeholder-Gruppe zu erhalten. Bei anderen Stakeholder-Gruppen, die für das Unternehmen nicht relevant sind, kann eine Organisation beschließen, sie einfach zu ignorieren oder nur zu beobachten. Wenn der Stakeholder wichtig ist, sollte der Befragte nach Möglichkeiten suchen, wie er besser mit dieser Gruppe interagieren kann.

Power-Interest-Grid

Für das Stakeholder-Management gibt es mehrere Frameworks. Eines der populärsten ist das sogenannte Power-Interest Grid.

Das Power-Interest-Grid besteht aus vier Quadranten, die dazu dienen, die verschiedenen Ebenen des Einflusses und des Interesses an einem bestimmten Thema darzustellen.

Der obere linke Quadrant steht für die Personen mit der größten Macht, z. B. das Top-Management einer Organisation, welches aber wenig Interesse an einem bestimmten Thema zeigt.

Der obere rechte Quadrant steht für Personen mit großem Einfluss und großem Interesse, wie z. B. Investoren

Der untere linke Quadrant steht für Personen mit niedrigem Interesse und geringem Einfluss – beispielsweise kleinere Lieferanten

Der untere rechte Quadrant steht für Personen, die zwar ein großes Interesse aufweisen, jedoch geringen Einfluss haben – beispielweise einzelne Mitarbeiter

Darstellung des Power-Interest-Grids / Einfluss-Macht-Matrix

Nach der Identifizierung der Stakeholder muss eine Organisation eine Strategie für die Interaktion mit ihnen entwickeln und kommunizieren. Diese Strategie sollte auf das Power-Interest Grid abgestellt sein:

Großer Einfluss, großes Interesse: Dies sind Ihre wichtigsten Stakeholder, und Sie sollten sich vorrangig darum kümmern, dass sie mit dem Fortschritt Ihres Projekts zufrieden sind.

Großer Einfluss, geringes Interesse: Aufgrund ihres Einflusses im Unternehmen sollten Sie sich darum bemühen, diese Personen zufrieden zu stellen. Da sie jedoch kein großes Interesse an Ihrem Projekt gezeigt haben, könnten Sie sie vergraulen, wenn Sie zu viel mit ihnen kommunizieren.

Geringer Einfluss, großes Interesse: Sie sollten diese Personen auf dem Laufenden halten und sich regelmäßig bei ihnen melden, um sicherzustellen, dass sie keine Probleme mit dem Projekt haben.

Geringer Einfluss, geringes Interesse: Informieren Sie diese Personen einfach regelmäßig, aber übertreiben Sie es nicht.

 

Sobald Sie eine Liste erstellt haben, in der Sie angeben, welche Stakeholder in welche Kategorie fallen, ist es an der Zeit, strategisch darüber nachzudenken, wie Sie sich am besten die laufende Unterstützung jedes dieser Stakeholder-Typen sichern können. Zunächst sollten Sie sich Fragen zu Ihren Stakeholdern stellen, wie z. B.: Was motiviert diesen Stakeholder?

Welche anderen Prioritäten haben sie, und wie können wir unser Projekt mit diesen Prioritäten in Einklang bringen (oder zumindest sicherstellen, dass das Projekt diese nicht gefährdet)?

Wird dieser Stakeholder unserem Projekt wahrscheinlich positiv gegenüberstehen? Wenn nicht, was können wir dagegen tun?

Nachdem Sie diese Profile für jeden Stakeholder-Typ erstellt haben, können Sie mit der nächsten Phase des Stakeholder-Management-Prozesses beginnen – der Entwicklung Ihres Kommunikationsplans für die Stakeholder.

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