Serie: Preise kalkulieren (1-5)
Kategorien: Management-Wissen
Wie berechnen Sie die Preise für Ihre Produkte oder Dienstleistungen? Verlassen Sie sich als Unternehmer eines kleinen und mittelständischen Betriebs auf den Marktpreis oder legen Sie die Höhe „aus dem Bauch heraus“ fest? Dann holen Sie nicht das Optimale aus Ihren Verkäufen heraus! Versuchen Sie es doch mal mit einer Kalkulation – und Sie erhalten neben dem idealen Preis auch noch andere wichtige Erkenntnisse.
In unserer Artikelserie "Preise kalkulieren" geben wir Ihnen einen detaillierten Überblick über die Preiskalkulation:
Artikel 1: Kalkulation schafft Transparenz und deckt möglichen Handlungsbedarf auf (dieser Artikel)
Artikel 2: Preisinformationen zur Gewinnsteigerung verwenden
Artikel 3: Preisuntergrenzen berechnen
Artikel 4: Angebotspreis durch Nachkalkulation überprüfen
Artikel 5: Welche Kalkulationsverfahren sind geeignet?
Artikel 1: Kalkulation schafft Transparenz und deckt möglichen Handlungsbedarf auf
Bewegen Sie sich in einem ausgeprägten Wettbewerb, sollten Sie die Preise für Ihre Produkte, Dienstleistungen oder Arbeitsstunden mit Hilfe eines gängigen Kalkulationsverfahrens berechnen. Denn nur dann wissen Sie verlässlich, ob und in welcher Höhe beim Verkauf eines Artikels, einer Dienstleistung oder einer Arbeitsstunde ein Gewinn oder ein Verlust erzielt wird und wie hoch dieser ausfällt. Ist der berechnete Preis – d. h. der „Idealpreis“ –
- größer als der festgelegte Preis, sollten Sie überlegen, geeignete Maßnahmen einzuleiten, z. B. kurzfristig die Kosten zu senken.
- kleiner als der festgelegte Preis, können Sie zusätzliche Gewinne realisieren oder ggf. über mögliche Preissenkungen nachdenken, um mehr Artikel absetzen zu können.
Praxistipp: Wird mit Hilfe der Kalkulation festgestellt, dass beim Preis noch Spielraum nach unten besteht, sollte dieser dennoch nicht ohne Weiteres gesenkt werden. Denn es besteht die Gefahr, dass damit ein Preiswettbewerb losgetreten wird, der dazu führen kann, dass die Gewinnmarge schnell vollständig aufgezehrt wird. Besser ist es in einer solchen Situation, die höhere Marge so lange wie möglich zu realisieren, dabei Rücklagen aufzubauen und auf Aktionen Ihrer Wettbewerber zu warten. Dann kann mit den Preisen zumindest vorübergehend relativ gefahrlos „mitgegangen“ werden.
Beispiel: Ein Unternehmer kalkuliert für ein Produkt einen Preis von 98 € brutto. In diesem Preis sind 12 € Gewinn enthalten. Derzeit kann er den Artikel für 119 € verkaufen, da die Wettbewerber diesen Preis ebenfalls verlangen. Der Unternehmer will selbst aber keine Preissenkungen umsetzen und stattdessen zunächst weiter eine höhere Marge realisieren. Die Kalkulation gibt ihm die Gewissheit, dass er für den Fall, dass Wettbewerber die Preise senken, ebenfalls Spielraum nach unten hat.
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