Über das Navigating Tourism Projekt

Die Folgen des Covid-19-Virus für die Tourismusbranche in der EU lassen sich derzeit noch nicht genau abschätzen - klar ist aber, dass sie verheerend sein werden. Der Tourismussektor ist besonders anfällig für Krisen (Hall/Williams 2019). Das Projekt "Tourism Recovery" wird es Hochschulinstituten ermöglichen, bestehende KMUs und zukünftige Unternehmer im Tourismussektor auszubilden, damit sie die notwendigen Fähigkeiten und Werkzeuge erlangen, um ihr Unternehmen erfolgreich durch eine virulente Krise zu navigieren. Sie werden mit dem Wissen und den umsetzbaren Werkzeugen ausgestattet, um das spezifische Ausmaß der Krisenauswirkungen zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln und ihr Unternehmen sicher durch die Krise zu navigieren.

Ein Thema, das noch nie so wichtig war wie jetzt - insbesondere mit COVID-19, aber auch dem Brexit, der diese bedeutende Branche in einem nie dagewesenen Ausmaß bedroht. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, konzentrieren wir uns nicht nur auf Hochschulen, sondern auch auf KMUs und Berufsbildungsnetzwerke im Tourismus sowie auf die Bereiche, die zukünftige Führungskräfte, Mitarbeiter und Unternehmer im Tourismussektor ausbilden und schulen.

Da sich die Tourismusbranche durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an KMU auszeichnet und diese gleichzeitig besonders anfällig, aber auch innovativ sind, wirkt sich unsere Arbeit nicht nur auf die Sicherung von Arbeitsplätzen, sondern auch auf die Innovationskraft der gesamten Branche aus. Dies gilt insbesondere für nachhaltige Tourismusansätze. Wie sich die aktuelle Krise auf den Tourismus auswirkt, können Experten nicht genau abschätzen. Klar ist jedoch, dass das Ausmaß eklatant sein wird. Das Transportwesen, das Gastgewerbe, die Unterhaltungsbranche und verwandte Sektoren wie z.B. Taxifahrer werden die Auswirkungen über Monate, wenn nicht Jahre hinweg spüren, und Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Arbeitsplätzen in ganz Europa werden bedroht sein.

Die folgenden Statistiken veranschaulichen die Bedeutung des Sektors für die europäische Wirtschaft und verdeutlichen, welche Auswirkungen die aktuelle Krise haben kann:

  • Im Jahr 2018 erwirtschaftete der Tourismussektor 782 Milliarden Euro und zeichnete sich für 14,4 Millionen Arbeitsplätze in Europa verantwortlich

  • Jedes Jahr unternehmen die Einwohner der EU mehr als eine Milliarde Urlaubsreisen

  • 35% der weltweiten Tourismusausgaben werden in der EU generiert

  • Auf Europa entfallen 50% der weltweiten Touristenankünfte und 37% des globalen Tourismus

All diese Zahlen sind derzeit nur noch ferne Erinnerung und werden sich mittel- bis langfristig nur langsam erholen - und damit eine ständige Bedrohung für die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen der Branche darstellen. Während auf der einen Seite kurzfristige Unterstützungsmaßnahmen von politischer Seite notwendig sind, müssen aktuelle und zukünftige Unternehmer, Start-Ups und Mitarbeiter der Branche dringend in strategischem und operativem Krisenmanagement, adaptiver Führung und Krisenresilienz geschult werden.

Aus unserer täglichen Erfahrung und vielen Projekten mit Hochschulen, Berufsbildungseinrichtungen, Beratern und Unterstützungsinfrastrukturen erkennen wir einen großen Bedarf für dieses Themenfeld. Daher bauen wir auf unser bestehendes Wissen in Bezug auf Krisenmanagement, Turnaround, Curricula-Entwicklung und innovative Lerninhaltsgestaltung auf und füllen bestehende Forschungslücken in Bezug auf Krisenmanagement und Bedürfnisse von KMUs im Tourismussektor. Darauf aufbauend werden wir ein aktuelles Hochschulcurriculum, ein umsetzbares VET-Trainingspaket, eine Reihe offener Bildungsressourcen für KMU und StartUps sowie eine innovative Lern-App entwickeln: all dies wird dazu beitragen, dass bestehende und zukünftige Eigentümer/Manager in Tourismus-KMUs das Wissen und die Managementkompetenzen erwerben, um ihr Unternehmen durch die virulente Krise zu navigieren und in Zukunft krisenresistenter zu werden.

Konkret werden wir:

  • Die Herausforderungen und Bedürfnisse von Tourismus-KMUs in der Krise identifizieren
  • Innovative Curricula für Hochschulen und Berufsschulen entwickeln, um zukünftige Generationen von Tourismus-Führungskräften, KMUs und StartUps auszubilden und bestehende KMUs mit den Werkzeugen, Kompetenzen und Rahmenbedingungen auszustatten, um ihre Unternehmen durch eine virulente Krise zu navigieren
  • Eine innovative Lern-APP und Wissensplattform entwickeln, um einen breiten und freien Zugang zu allen produzierten Ressourcen zu gewährleisten

Dabei adressiert das Projekt die folgenden Bedürfnisse unserer Zielgruppen und wird eine nachhaltige Wirkung für sie erzielen:

  • KMU und zukünftige Unternehmer und Unternehmerinnen entwickeln die notwendigen Krisenmanagement- und adaptiven Führungskompetenzen und werden befähigt, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen
  • Hochschul- und Berufsbildungseinrichtungen, Trainer, Unternehmensberater und Unterstützungsstrukturen wie Kammern oder Inkubatoren werden in die Lage versetzt, ihre Dienstleistungen nachhaltig zu professionalisieren und ihre Wirkung zu erhöhen
  • Indem wir Unternehmen befähigen, sicher durch die Krise zu navigieren, leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen auf regionaler Ebene. Vor dem Hintergrund vernetzter Wertschöpfungsketten stärkt dies die Resilienz des EU-Tourismussektors

Zum Projektsteckbrief: Navigating Tourism

Zur Projekthomepage: www.tourismrecovery.eu

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