Serie: Preise kalkulieren (4-5)

Kategorien: Management-Wissen

Schlagwörter: Gründung,KMU,Preise

Wie berechnen Sie die Preise für Ihre Produkte oder Dienstleistungen? Verlassen Sie sich als Unternehmer eines kleinen und mittelständischen Betriebs auf den Marktpreis oder legen Sie die Höhe „aus dem Bauch heraus“ fest? Dann holen Sie nicht das Optimale aus Ihren Verkäufen heraus! Versuchen Sie es doch mal mit einer Kalkulation – und Sie erhalten neben dem idealen Preis auch noch andere wichtige Erkenntnisse.

In unserer Artikelserie "Preise kalkulieren" geben wir Ihnen einen detaillierten Überblick über die Preiskalkulation:

Artikel 1: Kalkulation schafft Transparenz und deckt möglichen Handlungsbedarf auf
Artikel 2: Preisinformationen zur Gewinnsteigerung verwenden
Artikel 3: Preisuntergrenzen berechnen
Artikel 4: Angebotspreis durch Nachkalkulation überprüfen (dieser Artikel)
Artikel 5: Welche Kalkulationsverfahren sind geeignet?

Artikel 4: Angebotspreis durch Nachkalkulation überprüfen

Mit Hilfe der Kalkulation wird im Normalfall erst ein Angebotspreis für ein Produkt berechnet. Ob mit dem kalkulierten Preis aber tatsächlich etwas verdient worden ist, kann zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht gesagt werden. Daher sollte nach jedem Auftrag systematisch geprüft werden, ob der Angebotspreis auch realistisch war oder ob ggf. Veränderungen in Ihrer Kalkulation vorgenommen werden müssen. Dies geschieht in der Praxis durch eine Nachkalkulation, indem die Planwerte der Angebotskalkulation den tatsächlich entstandenen Kosten gegenübergestellt werden:

  • Bei Standard-, Serien- und Massenprodukten oder der Berechnung von Stundensätzen genügt es meist, wenn die Nachkalkulation in Abständen von sechs bis zwölf Monaten und bei größeren Veränderungen, z. B. Personaleinstellungen oder dem Kauf neuer Maschinen, vorgenommen wird.
  • Bei Einzelfertigung oder bei Projekten sollte die Nachkalkulation stets nach Leistungserbringung erfolgen.

Gibt es zwischen Angebots- und Nachkalkulation größere Differenzen, muss überlegt werden, wie die Kalkulation verbessert werden kann, z. B. durch Umsetzung von Kostensenkungsmaßnahmen, Änderung von Abläufen, Preiserhöhungen oder auch Anpassung der Planung.

Beispiel: Ein Unternehmer fertigt Einzelprodukte im Kundenauftrag. Der Preis wird mit Hilfe der Angebotskalkulation ermittelt, die nach Abwicklung des Auftrags überprüft wird. Es stellt sich heraus, dass die tatsächlichen Kosten meist höher ausfallen als geplant. Als Ursache werden höhere Ausschusszahlen und zu gering geplante Arbeitszeiten identifiziert. Der Unternehmer will daher künftig mit einem höheren Materialverbrauch und mit mehr Stunden als bisher kalkulieren, um die geplante Gewinnmarge zu erreichen.

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